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Schwarz - weiß - kunterbunt

Arnold Schiller
Der Name dieser Sammlung kommt von einem Gedicht, dass ich 1979 schrieb. Mein 14jähriges Ich war naiv und idealistisch. Das Gedicht wurde mit einem Matrizenvervielfältiger - Kopierer gab es damals an Schulen nicht - verteilt. Für die damals erkämpfte Schülerzeitung namens X-Pickel war es nichts. Für die später herausgegebene Jugendkulturzeitschrift Vulkan wäre es vielleicht etwas gewesen, obwohl Mitherausgeber brachte ich es aber dort auch nicht unter. Obwohl ich später mal eine Phase hatte, in der ich alle meine Werke verbrannte, hat dieses Gedicht diesen Vernichtungswahn überlebt. 1997 dann habe ich es digitalisiert im Rahmen eines gescheiterten Literaturwettbewerbes der sich mit den neuen Möglichkeiten des Internets befasste. Mein Versuch Bild, Musik und Text in einem HTML-Projekt namens Vergrenzung darzustellen, ist wohl kläglich gewesen. Auf meiner Webseite habe ich irgendwann mal Spenden als Menüpunkt hinzugefügt. Spenden kamen aber nie. Meine Kunst ist brotlos. Vielleicht ist es ja auch keine Kunst und ich bilde mir das nur ein, ein Künstler zu sein. Vielleicht wäre ja das, was ich verbrannt habe, die eigentliche Kunst gewesen. Am 29. Dezember 2022 als ich dieses hier anfing, ist es also eine willkürliche Sammlung von irgendwas, was die Jahre überlebt hat.

Teil I Gedichte

schwarz weiß schwarz

Sie laufen weg

Er bleibt zurück

Warum wieso

Ausgestoßen

schwarz weiß schwarz . . .

Er ist doch auch ein Mensch

weiß schwarz weiß . . .

Vergangenheit oder heute

morgen oder gestern

Arme Welt, traurige Welt

Er ist alleine

Er bleibt zurück

Sie laufen weg

schwarz weiß schwarz 2019

Sie schauen weg

Die Leiche bleibt zurück

Kein warum wieso

und wieso

Gut Bös Gut . . .

Wo ist der Mensch

Bös Gut Bös . . .

Gestern und heute

und auch morgen

Keine Änderung der Welt,

Der Tod regiert

Die Leiche bleibt zurück

Sie schauen weg


schwarz weiß schwarz 2020

Ich kann nicht atmen.

Die Freiheit durchströmt mich,

wenn ich atmen kann.

Ich kann nicht atmen.

Ich kann nicht atmen.

In Freiheit ist es unbeschwert,

wenn ich atmen kann.

Ich kann nicht atmen.

Ich kann nicht atmen.

Von Lasten befreit

kann ich atmen.

Ich kann nicht atmen.

Ich kann nicht atmen.

Wenn ich atmen kann,

dann bin ich frei.

Ich kann nicht atmen.

Ich kann nicht atmen.

Freie Gedanken fliegen

fliegen an meinem Atem vorbei.

Ich kann nicht atmen.

Ich kann nicht atmen.

Wenn die Enge erdrückt,

von den Lasten bedrückt,

dann kann ich nicht atmen.

black and white

I can't breathe.

Freedom floods me,

if I can breathe.

I can't breathe.

I can't breathe.

Freedom is lightsome,

if I can breathe.

I can't breathe.

I can't breathe.

Freed from burdens

I can breathe.

I can't breathe.

I can't breathe.

If I can breathe,

then I'm free.

I can't breathe.

I can't breathe.

Free thoughts fly

fly past my breath.

I can't breathe.

I can't breathe.

When the tightness is crushing..,

weighed down by the burdens,

then I can't breathe.

Remembering Georg Floyd

Ich kann nicht atmen.

Die Freiheit durchströmt mich,

wenn ich atmen kann.

Ich kann nicht atmen.

 

Ich kann nicht atmen.

In Freiheit ist es unbeschwert,

wenn ich atmen kann.

Ich kann nicht atmen.

 

Ich kann nicht atmen.

Von Lasten befreit

kann ich atmen.

Ich kann nicht atmen.

 

Ich kann nicht atmen.

Wenn ich atmen kann,

dann bin ich frei.

Ich kann nicht atmen.

 

Ich kann nicht atmen.

Freie Gedanken fliegen

fliegen an meinem Atem vorbei.

Ich kann nicht atmen.

 

Ich kann nicht atmen.

Wenn die Enge erdrückt,

von den Lasten bedrückt,

dann kann ich nicht atmen.

Je suis afrin

Die Türkei bombardiert Afrin

keine Note aus Berlin

stattdessen verhandelt Gabriel

einen deutschtürkischen Panzerdeal

Jesiden interessieren nicht

wenn sie dann zu Flüchtlingen wurden

waren das angeblich die Kurden

Erdogan muss vor Gericht

Flüchtlingsursachen schaffen

auch mit deutschen Waffen

Es waren mal die Kurden

die zu Flüchtlingen wurden

weil es bombte Erdogan

in seinem Wahn

friedliches Land kaputt

Kurdengebiet in Schutt

keine Note aus Deutschland

Flüchtlingsursache bekannt

haben das Land verbrannt.

Flüchtlingsursachen schaffen

auch mit deutschen Waffen

wir werden das schon schaffen

und es niemals raffen

wir lieben unseren Krieg

mit Rheinmetall zum Sieg.

Die Türkei bombardiert Afrin

keine Note aus Berlin!

 

Die Türkei bombardiert Afrin

keine Note aus Berlin

auch aus dem fernen Washington

kommt nicht ein leiser Ton

auch jubelt wohl Putin

bei Bomben auf Afrin

Rheinmetall macht überall Geschäfte.

In dem Fall sind es türkische Kräfte

auf mörderischer Syrienfahrt

in dem schönen Leopard.

Mord nur Mord haben sie im Sinn

Worin besteht denn da deren Gewinn

Die Deutschtürken bejubeln Erdogan

AFD’ler wollen in ihrem Rassenwahn

Moslems töten oder vertreiben

Soll doch jeder friedlich bleiben

Deutschtürke freut sich über Bomben in Afrin

sitzt sicher in einnem Haus in Berlin

Allepo war zerstört

hat keinen gestört

doch als die Flüchtlinge kamen

fielen sie alle aus dem Rahmen.

Die Türkei tötet in Afrin

Kein Ton dazu aus Berlin!

Als wärs noch nicht genug

predigt DITIBs Imam Unfug

hetzt deutsche Türken auf

für Erdogans Kriegsverlauf

kein Ton dazu aus Berlin

sie töten weiter in Afrin

350 Tausend Menschen flüchten dann

die deutsche Politik dann irgendwann

redet von Flüchtlingsursachen

lässt es aber in Syrien krachen

lässt Menschen dort im Stich

über Flüchtende wundert sich.

Die Türkei tötet in Afrin

Kein Ton dazu aus Berlin!

 

Die Reichen vergnügen sich in Davos

und in Afrin geht das Morden los

was interessiert die Welt die Kurden

was aus 350Tsd Menschen wurden

Die Kanzlerin fliegt aus Berlin

zum World Economic Forum hin

Derweil tötet Erdogan in Afrin

gedeckt von Russland und Putin.

Die Zeit vergeht im Flug

Nachrichten noch nicht genug

Journalisten twittern über Afrin

91 oder mehr sind daraufhin

im türkischen Gefängnis drin

Ihr kennt das von Hebdo

Solidarität mit „Ich bin irgendwo“

Je suis, je suis, je suis Afrin

Auch wenn doch in Berlin.

Irgendwo in's Netz geknallt

Nichts erreicht,

nichts gereicht,

nichts errungen,

nichts gelungen,

alles vergebens,

so erscheint mir mein Leben,

als hätte ich nicht genug gegeben.

 

Was hatte nur van Gogh davon,

wenn Bilder Millionen wert,

oder Mozarts Grabe schon

arm in Ewigkeiten wärt?

Was nützt der zweite Blick,

angesichts des Geschick

des eigenen Bemühen

im Eigenen verglühen?

 

Wurdest du nicht auserkoren,

immer Schlachten nur verloren,

zum Kampfe nur gezwungen,

keinen Sieg errungen.

 

Manchmal bin ich depressiv,

manchmal einfach subversiv,

versuche ich es progressiv,

oder doch zu konservativ,

macht alles keinen Sinn,

bleibe doch, der ich bin.

 

AfDlers Nachtgebet

Gib mir täglich meinen Diesel,

damit ich träges faules Wiesel,

Kohlendioxid erzeugen kann,

im Stau stehen dann und wann.

CSUlers Nachtgebet

Gib mir täglich meine Lüge,

damit ich froh betrüge,

auf der Jagd nach Wählerstimme,

dass die AfD nicht gewinne.

SPDlers Nachtgebet

Gib mit täglich den Verrat,

für jede Gute und soziale Tat,

im Dienste für die CDU,

komm lass mir meine Ruh.

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FDPlers Nachtgebet

Gib mir täglich noch mehr Geld,

ich verheize gern die Welt,

Wir ficken den Planeten

für unsere Moneten.

Linkes Nachtgebet

Gib uns täglich einen Kampf,

einen sozialistischen Dampf,

munter uns zerstreiten,

in den Untergang reiten.

Grünens Nachtgebet

Gib uns täglich ein Ideal,

für unsere nächste Wahl,

vergraben wir im Garten,

pragmatisch zu erwarten.

Irgendwo

Irgendwo in's Netz geknallt,

nutzlos erklärungslos geballt,

verstehe nicht die Wut,

verliere nicht den Mut.

Schülergedanken

Ich muß mich regelrecht sortieren

Ich bin ein richtigs Wrack

Ich will nachhause gehen


Gedanken reichen nicht zum Sorten

Gedankenbilder wären es in Worten


Wieso kann es mir in vielen Dingen

nicht anders gehen, als es soll?

Es geht nicht!


Langsam beruhige ich mich.

Die Probleme eines Schülers sind klein

aber vernichtend.


Warum gibt es nicht eine Sprache?

Wieso muß es andere Sprachen geben?

Warum nicht eine einzige Muttersprache?

Einigkeit und Recht und Freiheit: Schlagworte?

Gedanken zu Gedankenfetzen

Schnell bist du vergessen,

kannst gar nicht ermessen,

schnell vergeht die Zeit,

es war gar nicht so weit.


 

Mit kleinen Schritten angefangen,

dann grössere Schritte gegangen,

hat sich alles nur verfangen,

kannst letztlich nichts verlangen.

 


In Gedanken warst du groß,

es schien dir allerdings blos,

wie klein ist dieses Leben,

wie wenig kannst du geben.


 

Verändern wolltest du die Welt,

hattest dazu nie genug Geld,

verstehen wolltest du,

doch die Zeit verging im nu.

 


Die einen starben weg,

du dachtest dir ganz keck,

dich trifft das nicht,

bist aber ein genauso kleiner Wicht.

 


Nichts hast du ganz erreicht,

nicht einmal ein Vielleicht,

verweht ist all dein Mühen,

in dem Welken und dem Blühen.

 


So twitterst du dahin,

macht das einen Sinn?

Wer auch diese Zeilen liest,

Gedanke, die du nicht siehst.


Gedankenfetzen schrieb ich heut,

lasen nicht sehr viele Leut,

zweifel stark an meinem Tun,

und kann damit nicht ruh’n.

 


Zu kurz, zu knapp, zu kompliziert,

vielleicht war es auch zu verziert.

Was mich auch interessiert,

es hat dich nicht verführt.

 


Mag ich auch kein Ende finden,

mag ich dich auch nicht binden,

muss jetzt Schluss sein heute hier.

mit diesen Zeilen jeweils vier.

Der Tod ist ein Meister aus Deutschland

Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

Die Art der rechtsradikalen Hetzer unter Bürgergeld, beweist das.

Denen ist es egal ob Menschen hungern oder früher sterben.

Denen sind nicht nur die Armen egal, sie lieben es nach unten zu treten und zu töten.


Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

Sie behaupten keine Nazis zu sein und verhalten sich aber genau so.

Sie behaupten die Freiheit zu verteidigen und fordern die Knechtschaft.

Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.


Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

Sie lecken Putin die Stiefel.

Sie interessiert das Leid nicht.

Sie brüllen Freiheit und meinen Knechtschaft.

Mitleid haben sie nicht.

Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.


Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

Sie haben Angst, dass jemand mehr bekommt als sie.

Sie haben Angst, dass jemand in Frieden lebt.

Sie haben Angst, dass jemand Asyl bekommt.

Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.


Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

Sie haben Angst vor ein bisschen Stoff vor dem Gesicht.

Sie machen Angst und schützen die Vulnerablen nicht.

Die Toten schweigen.

Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.


Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

Der Satz ist von Paul Celan geklaut.

Die Ukraine war sein Heimatland.

Die deutsche Sprache hat ihn zerrissen.

Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.


Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

Ihr und die Dummheit zieht in Viererreihen

In die Kasernen der Vergangenheit

Neulich lernte ich das Wort schreulen.

Nach hundert Jahren ist das zum Heulen.


Der Tod ist ein Meister der Vergangenheit.

Sie weisen von sich, dass das alles nicht vergleichbar ist.

Nur vergleiche ich nicht.

Ich sehe nur was ist und sehe die Meister des Todes hetzen.


Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

Glaubt nicht, dass wir uns wundern, wenn ihr schreit

Denn was ihr denkt und tut, das ist zum Schreien

Die Worte sind geklaut aus der Vergangenheit.

Nur ist es die Zukunft vor der mir graut.


Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

Ob es nun die Hetzer unter Bürgergeld sind,

oder die Querdullies unter #EinerVon18Millionen sie beweisen,

dass sie den Tod mehr lieben als das Leben.

Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.


Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

Sie verdrehen die Sprache wie es ihnen gefällt.

Sie rauben die Worte und ignorieren jedes Argument.

Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.


Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

Sie lieben das Leben nicht und predigen den Tod.

Sie hassen das Glück und lieben den Neid.

Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.


Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

Sinnlos das zu erwähnen, denn es zeigt sich ganz allein.

Du kannst es ihnen sagen, dass sie Meister des Todes sind.

Sie werden dich ignorieren und begreifen es nicht.

Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.


Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

In den Sonntagsreden rufen sie: „Nie wieder!“.

Am Montag schreiten sie zu Todostaten.

Sag ihnen, dass sie töten, dann töten sie dich.

Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.


Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

Denk ich an Deutschland in der Nacht,

Dann bin ich um den Schlaf gebracht,

Die Traumata kehren immer wieder.

Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.


Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

Die Seele kocht und die Vernunft erfriert

Ihr liebt das Leben erst, wenn ihr marschiert

Die Worte sind geklaut, weil es mir den Atem raubt.

Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.


Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

Unschuld ist das Kind und Vergessen,

ein Neubeginnen, ein Spiel, ein aus sich rollendes Rad,

eine erste Bewegung, ein heiliges Ja-sagen.

Die Wiederkehr des Gleichen und immer neu und doch ewiges Vergessen.

Die Meister des Tode kommen zurück.


Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.

Ach, da kommt der Meister!

Herr, die Not ist groß!

Die ich rief, die Geister

werd ich nun nicht los.

Gauland beschwört Goethe –

meine Schmerzen, meine Nöte.

Windhauch

Windhauch oder Lebensfülle

Handfest oder gedacht

Überflogen oder aufgesogen

Ergriffen oder verbracht

Unanständig wohlerzogen.


Schweben ausgeflogen

Fest im Traum verwoben

Streichelnd nachgedacht

Nichtssagend die Nacht verbracht.


Die Seele haucht ein Wort.

Der Wind trägt es fort.

Der Körper fast nicht an,

Was die Fülle bringen kann.


Aufgewühlt und aufgebracht

Gefühle voll und erwacht

Stehe ich dann vor ihr

Schwebend ausgeflogen hier.


Unanständig wohlerzogen

Ergriffen oder verbracht

Überflogen und aufgesogen

Handfest und gedacht

Lebensfülle im Windhauch.

Wir denken nicht

Wir denken nicht daran

Wer neben uns steht

Und mit uns geht

Wir denken nicht daran


Unsere Herzen sind kalt und erfroren

Unsere Taten sind gute Alibis

Und wir zeigen ganz unverfroren

Wir sind gut und glauben dies


Wir denen nicht daran

Was uns Liebe gibt

Und wer uns vergibt

Wir denken nicht daran


Denn wir, wir sind kleine Räder

Und einer alleine kann nichts ändern

Den schließlich ist jeder nur ein jeder

Keiner alleine kann verändern.


Wir denken nicht daran

Wer neben uns steht

Und mit uns geht

Wir denken nicht mal dann

Erdöl, Gas und Kohle

Wir verheizen Erdöl, Gas und Kohle

angeblich zu unser aller Wohle

stattdessen gäbe es Solar

Doch fossil, weil es so war

konservativ bis zum letzten Loch

wir vernichten die Erde noch.


Nicht dass es Euch interessieren würde,

es ist einfach nur eine Bürde,

zu sehen wie die Welt in den Abgrund rast,

Mit fossilen Treibstoff den Planeten vergast,

obwohl es Alternativen gäbe

niemand letztich danach strebe.


So schreibe ich meine Zeilen nur,

Gedanken rein und pur,

und weiß es ist vergebens,

im Angesicht dieses Strebens

Alle wollen nur die Welt vernichten,

statt die Welt zu errichten.


Verhallen wird mein Schrei,

denn ihr seid doch alle dabei,

mit Hetze hinzurichten,

und alle zu vernichten,

die eine bessere Welt wollen,

ich habt doch dafür nur Grollen.


Was dichte ich hier rum,

das ist doch unglaublich dumm,

doch mögt ihr verweilen,

in diesen dummen Zeilen,

so dumm sind sie nicht,

sehe es als meine Pflicht.


Habe gerade Spaß daran,

Eure Dummheit vorne an,

mich einfach hier mal auszutoben

und will mich einfach selbst mal loben,

habe ich dadurch auch keine Änderung,

so doch meine private Befriedigung.


Die Form macht ein Gedicht,

bin aber nur ein kleines Licht,

habe eigentlich nichts zu sagen,

und im Grunde viele Fragen.

Warum regiert der Hass?

Was macht mich so blass?


Was ich hier auch immer tröte,

mein Uronkel Johann Wolfgang Goethe,

rotiert wahrscheinlich im Grabe,

bei dem was ich hier so sage.

Habe aber gerade Spaß daran,

Was geht Euch das an?


Nun vielleicht hasse ich die Welt,

mit der ganzen Orientierung an dem Geld,

wie ihr die schöne Welt zugrunde richtet,

und niemanden zum Guten verpflichtet.

Ihr tretet nur die Armen

und habt kein Erbarmen.


Ach was soll ich dazu sagen,

es bleiben meine Fragen,

niemand ist in allem reich,

jeder ist irgendwo weich,

ist der Arme auch herzenswarm,

sind finanziell Reiche herzensarm.


Lasst uns einfach dichten,

und Rechtsradikale vernichten,

mit unsern simplen Worten,

hier und da und dorten,

sie verstehen kein Gedicht,

verlieren jeher das Gesicht.


Hey, ihr habe jetzt meinen Fluss zerstört.

Das ist jetzt aber wirklich unerhört.

War doch gerade so am schreiben,

und ihr platzt hier rein mit treiben.

Hätte wohl anders schreiben müssen,

mich wehren mit Händen und Füßen.


Tja vielleicht kann die Schönheit unserer Sprache,

irgendwas zutun für unsere Sache,

Ich danke dir für diese gute Nacht,

mögen es irgendwas vollbracht,

zum Guten nur wir haben,

uns irgendwie erlaben.

Poem an ein Ei

Ist es so ein ganz banales Alltagsessen

keine Kunst hartgekocht, schnell gegessen

doch nicht wirklich weich und nicht wirklich hart

das Gelbe flüssig, das Weisse fluffig zart

eine Kunst zu kochen und dann zu essen.

Vergangene Ideale

Wie kurz ist doch von Dauer eines jeden Menschen Werk,

Noch nicht mal ein dreiviertel Jahrhundert ist es her,

Menschen am Verhandlungstisch verhandelt und gezerrt,

Im Schrecken die Menschenrechte formuliert und erklärt.

Nichts davon hat mehr Gültigkeit - hohl und leer das Werk.


Teert und federt mich,

Steckt mich in das KZ,

Nein ich weiger mich,

Will nicht in das Korsett,

Schluss mit den Faschisten,

Schluss mit Radikalisten!


Die letzten Hakenkreuze sind kaum verblasst,

Hammer und Sichel kaum vergraben,

sind die Deutschen für Diktatur zu haben,

diese Faschisten sind mir verhasst.


Ich würde ja so gerne rufen:

Wann wacht ihr endlich auf!

Sitze dann auf den Stufen

und die Welt geht ihren Lauf.


I want to shout it out:

When do you get out!

Then I'll sit on the stairs

and see the affairs


J'adorerais t'appeler :

Quand vas-tu te réveiller !

Assis sur les escaliers

J'ai dû l'appeler.

Worte

Worte haben Macht

also gebt Acht

wer Worte schöpft

Denken zuknöpft

in Euer Hirn eindringt

falsche Lieder singt

den Hass einsät

die Welt verdreht.


Worte haben Macht

also gebt acht

wer sie erfindet

an Euch bindet

Euch manipuliert

nach Euren Stimmen giert

mit allen Lügen

um Euch zu betrügen.

Jobs

Was bedeutet das,

Die Last. die keine ist

Das Kreuz auf sich nehmen,

Das Leben geschenkt!?


Ostarichi, das heißt Österreich,

befindet sich in der Mitte Europas

Schauen wir der Erddrehung folgend nach Osten

Magyaren, Rumänen Tschechen Slowenen,

Russen und Asiaten leben dort.


Hier ist ein Land der Musiker

Der Dichter und der Denker.

Das ist nur die halbe Wahrheit

Die andere Hälfte ist Metternich,

Die Monarchie und Braunaus Kind.


Karriere machen, Erfolg

Ist das Einzige, -

Was im Leben zählt!


Ein Bettler

Was macht der hier?!

Wartet er darauf, daß ich ihm

Etwas schenke diesem Objekt!

Statt zu betteln sollte er arbeiten!

Aber was soll's -

Ich will nicht so sein.


Du Narr!

Nein, nur Stolz auf mein Sein.

Dürftiger Stolz am Hungertuch!

Wer sagt denn dies?

Eine Blume blüht, ein Vogel frißt

und ich - Ich lebe doch!


Ein widerliches Subjekt!

Das hat keinen Respekt

Dem kann auf Erden

Nicht geholfen werden

Der lebt hier

Wie ein Tier!

Keinen Groschen nimmt er an!

Sterbe er doch nur daran

Sein Stolz ist kühn,

Blumen verblühen,

Ob er morgen noch

Sagt:' Ich lebe doch.!


Sicherlich nicht.

Der ist ein Wicht

Diese stehen für mich

Für die eine Richtung des Denkens.

Diese Richtung versucht die

Gesamtheit zu erfassen!


Sie dagegen

Vertreten die Richtung der Exaktheit

Der Realität .und der Präzision,

Dies schadet ihren Betrachtungen nicht und

Den daraus resultierenden Fortentwicklungen,

Die Räume zwischen den erblickten Realitäten

Sind mit nützlich idealistischem Material gefüllt.

Diese Füllung dient nur dem Zweck

Sie dient der Maschinerie und nützt auch

Zur Bildung einer neuen Rasse.

Ich meine sie vertreten die bessere Lebens...


Sie gehören gefördert.

Sie sind ein kluger Kopf!


Ich bin ein Kind und habe

In meinen Träumen gelebt,

Träume in denen man viel erlebt,

Aber sich vor der Verantwortung drückt!

Wie wenig bin ich mir meines Lebens bewußt?


Wir sind als führender Anbieter

Um Ausbau des Vorsprungs bestrebt.

Deshalb suchen wir zur Leistung bereite Leute.

von denen wir erwarten...

Nein ,nein, das ist es nicht.

Als international agierendes Unternehmen

Suchen wir zielgerichtete Führung,

Verantwortungsbewußte Menschen. die

Den Aufbau durch Ihre Mitwirkung

Und unsere Expansion unterstützen.

Wir erwarten solide Ausbildung..

Blöödsinn ....


Flexibel muß er sein! Flexibel,

Damit er auch überall hingeht

Und das macht, was ich will.

Intelligent . damit man ihm nicht

Alles dreimal sagen muß,

Aber nicht zu intelligent!

Maturaniveau dürft es treffen.

Erfahrung sollt' er haben,

Praxis, will ihn nicht groß anlernen

Schließlich soll er Arbeit abnehmen.

Eigeninitiative, aber nicht zuviel,

Soll mir nicht mit Kleinigkeiten kommen,

Selbständigkeit, aber nicht zu selbständig!

Hinterher beansprucht er noch meinen Platz,

Begeisterungsfähig für mich - für die Sache,

Er soll an die Arbeit glauben

Die Arbeit soll ihn von Sorgen Befreien - Arbeit macht frei

Halt ! Vorsicht – vorsicht !


Er müßte verantwortlich für meine Fehler

Und seiner Mitarbeiter natürlich sein

Umsatz- und Mitarbeiterverantwortung

Auf Grund unseren ständigen Expansion

Suchen wir zur Verstärkung - unseres Teams einen

- wie könnt' ich das nur nennen

Stellvertreter

das klingt zu sehr nach Ersatz

Executiv-Manager,

das klingt zu selbstbewußt

Assistent.

das klingt zu sehr nach Helferlein

Account-Manager,

das ist gut.

Suchen wir einen Account-Manager

Zu den Aufgaben dieses Postens zählt

Umsatz und Mitarbeiter verantwortlich die Kollegen

mit Geschick Verhandlungen zu führen und mit

Eigeninitiative die anfallende Arbeit zu erledigen.

Wir erwarten abgeschlossenes Studium

Entsprechende Praxis und Flexibilität,

Begeisterungsfähigkeit, unternehmerisches Denken

Sollten Sie .. und, und, und ..Das übliche dann

Menschengedanken

Menschengedanken, Menschengedanken

Ich will nicht wanken

Durch diese Menschengedanken!

Doch tue ich es, mache es immer

Wieder und wieder dieses Wanken

Vor diesen Menschengedanken

Ich bin ein Mensch ein schlimmer

Nur ein Mensch verdenket sich

Ist nicht besser als diese dort und ich?


Manche behaupten Geld wäre es wert.

Man kann sich alles kaufen und es ernährt.

Geld nicht, ist es doch nur Papier, Metall

Und wer würde schon dieses Essen können?

Das Fressen von Dingen kann man vergönnen.

Da geb' ich auch mein Mitleid her.

Nur was zählt vor ihm mehr

Der Mensch oder sein Papier

Seine Arbeit oder sein Geld

Jenes dort oder das hier

Sagt mir doch was zählt?


Leistungswillen oder Ernährerpflicht?

Keine Liebe und Barmherzigkeit.

Hektik steht ihnen im Gesicht.

Pure Sucht und der Neid!

Nicht Opfer sondern Erbarmen,

Liebet doch die Armen!

Nicht Tod sondern Leben

Nicht Schweigen sondern Reden

Nicht Sterben sondern Wandeln

Nicht Reden sondern Handeln!


Das alles Alles sollte sein,

Gemeinsam und nicht allein!

Manche behaupten Geld wäre es wert,

Man kann sich alles kaufen und es ernährt.

Der Clown

Wenn ich nur den Spiegel halte

Lachen viele dieser Leute

Meine Gesten sind von heute

Meine Pointen sind uralte

Meine Vorfahren sagten dies

Manchmal derber noch als ich.


Der kleine Mann, der lachte

Doch verstand er nicht, nicht mich!

Manch' großer Mann gewähren lies

Wenn ich diese Witze machte

Obwohl er es verstand.

Manche brachten uns um,

Mancher reichte uns die Hand,

Manche förderten uns schlicht,

Vielleicht gerade darum:

Dampfkessel, die pfeifen explodieren nicht.

Sündenbock

Was soll's - wir brauchen ihn,

Wir brauchen einen Sündenbock.

Komm rüber! Komm rüber,

Rufen mich diese Geister,

Komm rüber, komm rüber

Du braucht keinen Meister!

Komm schon, komm schon!

Nein ich bin ein Mensch und fühle.

Komm, komm, komm. Komm!

Was glaubt ihr, wer ich bin?

Jetzt komm doch! Komm!

Das gibt für mich keinen Sinn.

Komm doch, komme, komm.

Du bist unnötig dort,

Wirf dein Leben fort.

Schön wirst du es finden,

Das Leben der Toten

Löse die Knoten,

die dich binden.


Nein!


Es verbietet mir mein Wille.

Ihr Toten ihr seid kalt.

Ihr kennt nicht meinen halt.

Tief in meinem Herz noch stille

Brennt eine heiße Liebesglut

Die gibt mir Kraft und Mut

Daraus wird Feuer entfacht

Daraus wird Leben gemacht

Das Leben wird immer sein

Ich bin für immer mein.

Der Politiker

Liebe Wählerinnen, lieber Wähler!

Bei uns steht der Mensch

Im Mittelpunkt, der Mensch,

der einfache Mensch!

Sie können das schwarz auf weiß

In unserem Programm lesen!

Wir fordern eine menschliche Demokratie!

Wir fordern eine menschliche Bürokratie!

Wir fordern menschliche Steuern!

Wir fordern menschliche Gehälter!

Wir fordern menschliche Investitionen!

Sehen Sie sich die anderen an

Da sind sie mit uns besser dran!

Bestechung ist überall im Land

Millionen gehen von Hand zu Hand!

Da kommen hunderte Polen Slowenen

Was macht die Regierung mit denen?

Nichts, sie lässt sie einfach sein,

Läßt sie als Touristen rein.

Ist das menschlich gerechte Demokratie,

Für den Bürger menschliche Bürokratie?

Verehrte Wählerinnen und Wähler,

Wählen Sie uns!

Nirgends wird etwas für den Menschen getan

Aber wir sind nur für den Menschen da!

Wählen Sie uns!

Danke verehrte Bürger!

Der Wähler

Wozu habe ich gewählt,

Wenn sich nichts ändert?

Mal regieren die Schwarzen,

Mal regieren die Roten,

Mal regieren sie beide,

Koalition nennt sich das dann.

In dem einem Amt sitzen Rote,

In dem anderen Amt sitzen Schwarze.

Gewaltenteilung ist die Trennung

Von der Exekutiven, Legislativen

und von der Jurisdiktion,

Lernte ich in der Schule.

Ich möchte nur wissen, was in

Diesem Sumpf von wem getrennt

Die demokratischen Nationalen gegen

Die repulikanischen Sozialen gegen

Die nationalistischen Demokraten gegen

Die sozialistischen Republikaner gegen

Alle Bürger und jeder gegen jeden ist

Aufstieg durch Leistung und

Alles für die Freiheit.

Welche Freiheit für wen?

Ich muß arbeiten

Ich muß zahlen

Ich muß verdienen

Ich muß haben

Damit ich sein kann.